Essay
Der Dramenprozessor: 25 Jahre Gegenwart schreiben
von Lina Wölfel, Nathalie Eckstein und Anna Bertram
Erschienen in: 25 Jahre Gegenwart schreiben (12/2025)

Seit einem Vierteljahrhundert besteht der Dramenprozessor als Werkstatt für Dramatik. Autor*innen mit unterschiedlichen Vorerfahrungen – von ersten Schreibversuchen bis zu fortgeschrittener Praxis – finden im Förderprogramm Raum zur Entwicklung eines (ersten) abendfüllenden Theatertextes. Bis heute haben 63 von ihnen das einjährige Programm durchlaufen. Viele konnten im Anschluss ihre Karriere fortschreiben und sind bis heute national wie international beachtet. Sie erscheinen auf Bühnen und Festivalprogrammen, in Romanen, Essays oder journalistischen Formaten. Sie unterrichten an Theater- und Literaturinstituten, geben ihre Erfahrungen weiter; oder sie haben sich bewusst vom Theaterbetrieb entfernt, doch tragen die Prägung des Dramenprozessor auch dort weiter – als Haltung, als Praxis des Denkens in Ambivalenzen, als literarischer Impuls.
Seit einem Vierteljahrhundert wird im Dramenprozessor Grundlagenarbeit für das Theater von heute geleistet. Doch das Theater von heute war im Laufe dieser Zeit immer wieder einem Wandel ausgesetzt. Schon seit ihrem Bestehen reagiert Dramatik auf die Bewegungen ihrer Gegenwart. Und so tut es auch der Dramenprozessor bis heute: Seine Entwicklung lässt sich anhand der Menschen verstehen, die die grossen gesellschaftlichen, politischen und ästhetischen Verschiebungen der letzten Jahrzehnte mitgestalteten.
Die Menschen, die den Dramenprozessor gegründet, begleitet, durchlaufen, betreut und erarbeitet haben – sie sind Impulsgeber*innen für zeitgenössische Dramatik. Ihre gemeinsamen Schritte sind...

















