La Beauté du Diable“ des aus Benin stammenden Tänzerchoreografen Koffi Kôkô ist ein sehr radikales Stück, das keine Kompromisse an die aktuelle Tanz- oder Theaterszene macht. Und doch ist es zugleich ein absolut zeitgenössisches Stück. Damit hält Koffi Kôkô an seinem Weg fest: Auf der einen Seite nutzt er das immense Wissen seiner traditionellen spirituellen und rituellen Kultur, auf der anderen Seite sucht er den Ort der westlichen Theatertradition, die Blackbox. Auf der Bühne, der Plattform des „leeren Rituals“, wie es Eugenio Barba nennt, nimmt er die Zuschauer mit auf eine Reise zur anderen Seite der Existenz.
Koffi Kôkô liebt das Paradox, und er ist ein Meister der komplexen Metapher. „Auf einer ersten Ebene interessiert mich das menschliche Wesen. Was tragen wir in uns, was bedeuten Begriffe wie das Gute, das Böse, Enttäuschung oder Glück auf einer körperlichen Ebene? Hölle und Teufel, Paradies und Gott, das sind Metaphern für das, was in uns existiert. Aber unsere Erziehung hat uns mitgenommen auf einen Weg, der zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und Teufel als äußeren Kräften unterscheidet. Und auf einer zweiten Ebene reflektiere ich meinen eigenen Weg, auf dem ich neue Erfahrungen, eigene Geheimnisse aufdecke und diese mit anderen kommuniziere.“
Auf...