Stück
Aber sicher!
von Elfriede Jelinek
Erschienen in: Theater der Zeit: Wölfin im Schafspelz – Die Schauspielerin Constanze Becker (05/2013)
Assoziationen: Dramatik
Ich oder ein andrer oder immer ein anderer oder ein Tier:
Bin selber fremd dieser Sache, verstehe nichts davon, bin erst später gekommen, ein Fremder in dieser Stadt, die ihren Mörder sucht, nicht weiß, daß sie ihn längst hat. Die Häuser welken unter dem Wetter, Menschen ziehen aus, die Kupferrohre werden rausgerissen, welche die Wärme gaben. Es soll sich melden, wer hier das Waschbecken und die Kloschüssel geklaut hat, soll sich melden bei mir oder soll den melden, der es tat, und scheut er Klage gegen sein eigenes Haupt, weil er was mitgenommen hat. Der Teppichboden im verlassnen Vorraum war doch noch gut, noch gut genug für ihn, scheut er die Klage, sei er nur getrost, ihm widerfährt kein Übel. Das wird ohnedies alles niedergerissen, spricht der Herr von der Bank, spricht ein andrer Herr, sprechen unsre Herren. Nur wissen will ich, wer das war, der vorhin sprach. Das ganze Kupfer, in dem einst gutes Wasser stand zum Heizen und zum Wärmen, ja, auch für den Körper, der verschwunden ist, in Zelten haust, in Wohnwagen, im Park, unter der Brücke und drüber das Rauschen von treueren Gefährten als seinen, die andre bringen aus Gefahrenzonen, das alles verkauft, Kupfer, Eisen, Sanitärware,...