Wie schafft man es, Figurentheater sichtbarer machen? Wer vermittelt die Anliegen der Figurenspieler*innen nach aussen? Womit fördert man den Austausch innerhalb der Szene? Solche Fragen beschäftigen die Schweizer Figurentheaterszene schon lange. Seit dem Ende des Berufsverbands Unima Suisse sind sie nun aber wieder dringlicher geworden. Die Vereinigung wurde im Juni 2019 aufgelöst, nachdem es nicht gelungen war, einen neuen Vorstand zu formieren. Das unaufhaltbare Ende der Unima Suisse begann 2017, als das Bundesamt für Kultur die jährlichen Beiträge an den Verband aus Spargründen einstellte. Mit dem Aus der Vereinigung war auch das Schicksal der Schweizer Figurentheaterzeitschrift „figura“ besiegelt. Diese erschien zweimal jährlich und war 1959 gegründet worden.
Wie weiter mit der Schweizer Szene?
Dass die Figurentheaterszene ihren Zusammenhalt nicht komplett aufgeben wollte, war insbesondere unter den jüngeren Mitgliedern schnell klar. Komplizierter war die Frage nach dem „Wie“. Eine Herausforderung der Schweizer Szene war schon immer ihre Heterogenität: Neben Profis und Laien waren in der Unima Suisse auch Figuenspieltherapeut*innen vertreten. Dazu kamen sprachliche Hürden, da die Mitglieder aus allen Landesteilen – der deutschen, französischen und italienisch sprechenden Schweiz – stammten.
Den Anstoss für einen Neuanfang gaben schliesslich die Figurenspielerinnen Kathrin Leuenberger, Doris Weiller und Kathrin Irion. Sie gründeten einen Verein mit...