Die Berliner Festspiele als Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB) GmbH sind mit ihrer ganzjährigen Festivalstruktur und ihren beiden Häusern – dem Haus der Berliner Festspiele und dem Martin-Gropius-Bau – eine Institution, die sich seit einigen Jahren intensiv mit der ökologischen Transformation des Kultursektors auseinandersetzt. Sie stellte sich schon weit vor der zugespitzten Klimadebatte im Wahljahr 2021 die Frage, wie wir mit den endlichen Ressourcen und unserer „Mitwelt“, die alle nichtmenschlichen Entitäten einschließt, umgehen. Nachhaltigkeit darf nicht nur inhaltlich proklamiert und die Klimakrise lamentiert werden, ohne veraltete Standards und gängige Arbeitsprozesse zu hinterfragen sowie das eigene Betriebssystem Schritt für Schritt neu auszurichten. Ansonsten verharrt man in dem Glauben, man hätte mit der inhaltlichen Aufklärung und Mahnung zur Wende bereits das Notwendigste getan – ein Phänomen, das in Verbindung mit der kognitiven Dissonanz alles beim Alten, bei business as usual belässt1. Ohne eine praktische Umstellung des Betriebssystems der eigenen Institution und der entsprechenden Veränderung ihres Arbeitsalltags bleibt die Wende zu mehr Nachhaltigkeit lediglich bei einem Lippenbekenntnis, einem allenfalls kurzfristigen Image-Zugewinn stehen, der langfristig zu einem Glaubwürdigkeitsproblem führt.
Daher haben die Berliner Festspiele in den vergangenen zehn Jahren einiges getan, um nicht nur nach außen in die Öffentlichkeit...