Paula und Polly sind symbiotisch miteinander verbundene Schwestern. Paula arbeitet in einer Tierarztpraxis, Polly verbringt viel Zeit auf Friedhöfen, wo sie Fritz kennenlernt, der sich dort voll Hingabe um das Grab eines toten Babys kümmert. Während Paula sich aus der Symbiose zu ihrer Schwester zu lösen versucht, bleibt Polly mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zurück. Immer rätselhafter wird, was wirklich geschehen ist – wer ist Fritz? Ist Polly die Mutter des Babys? Und wer hat es getötet?
Seit in ihrer Nachbarschaft im Berliner Stadtteil Neukölln innerhalb eines Jahres zwei tote Babys gefunden wurden, beschäftigt sich Uta Bierbaum damit, welche Formen von Gewalt in unserem Kulturkreis gegenwärtig sind. In ihrem Stück lässt sie vier Figuren aufeinandertreffen, die sich, von ihrer Einsamkeit getrieben, gegenseitig Schmerz zufügen, manchmal roh, oft getarnt als zärtliche Geste. Uta Bierbaums Stück verurteilt nicht und gibt keine einfachen Antworten – vielmehr wirft der Text eindringliche Fragen auf, die noch lange nachwirken.