Norbert Kentrup, Schauspieler und Theatergründer, hat viel zu erzählen, denn er hat viel unternommen und viel erlebt, was für Zeitgenossen und Nachgeborene der Theaterwelt von Interesse sein könnte: Er war Schauspieler am Frankfurter Theater am Turm und in der Mitbestimmungszeit unter Peter Palitzsch am Schauspiel Frankfurt, in Bremen bei Kurt Hübner, dem großen Innovationsintendanten, der das neue Regietheater von Zadek, Stein und Neuenfels in Westdeutschland durchsetzte, und in Bochum, wo er an dem legendären Workshop Lee Strasbergs teilnahm.
Kentrup, der mit anderen die Mobile Rhein Main Theater GmbH und die bremer shakespeare company gründete, der die Wiederentdeckung des Globe Theatre als besondere ästhetische und dramaturgische Form verfolgte und damit in Deutschland und international große Erfolge feierte. Der dabei auch an der Modernisierung der Theaterkunst durch die Neuentdeckung der Zusammenhänge von Produktionsweise, Dramaturgie und Ästhetik mitgewirkt hat, für die international nach dem Zweiten Weltkrieg Namen wie Bertolt Brecht, Jerzy Grotowski, Peter Brook, Ariane Mnouchkine, Eugenio Barba und viele andere standen und die seit den 1960er Jahren auch in der Bundesrepublik begann.
Ein pralles Theaterleben also ist Gegenstand und Thema des autobiografischen Buches, dessen Erzählung aber nachhaltig darunter leidet, dass der Autor sich dabei
wie das personifizierte Theater-, wenn nicht gar Weltgewissen...