Theater der Zeit

Theater der Zeit 6/2019

Abgründe des Alltäglichen

Das Staatstheater Braunschweig

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Editorial

Mitte Mai trat Thomas Meinecke an der Technischen Universität Braunschweig die Ricarda Huch Poetikdozentur für Gender in der literarischen Welt an. Der Münchner Schriftsteller, Theoretiker und DJ arbeitet seit seinem 1998 erschienenen Roman „Tomboy“ daran, wie er kürzlich wieder in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung erläuterte, die Position des schreibenden Mannes zu unterlaufen. Als männlich definiert Meinecke, in Anlehnung an Hélène Cixous’ in den siebziger Jahren entstandenen Begriff der écriture feminine, ein Schreiben, welches immer gleich einen Herrschaftsanspruch mit „abspritzt“. Die zum diesjährigen Theatertreffen eingeladene Inszenierung „Tartuffe oder das Schwein der Weisen“ von Claudia Bauer spritzte in diesem Sinne gewaltig mit Dominanzgebaren um sich. Eine giftige Farce auf das männlich-dominante Prinzip, dem das Berliner Festival auf realpolitischer Ebene mit …

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Thema

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Die ungenaue Aufgabe

Über die schwere Leichtigkeit des Theaters und all die Gründe zur Freude und zum Ärger, die es am Staatstheater Braunschweig gibt

von Christoph Diem

Protagonisten

Radikal aufgeklärt

Das Vorarlberger Landestheater im idyllischen Bregenz befindet sich unter Intendantin Stephanie Gräve im Aufbruch

von Bodo Blitz

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Die Stärke der Schwachen

Die Schauspielerin Gabriela Maria Schmeide zeigt auf eine unnachahmliche Weise Figuren, die ihr Schicksal annehmen, ohne zu resignieren – ein Porträt

von Gunnar Decker

Foto: Katrin Ribbe

Die Unbestechlichen

Lars-Ole Walburg hat während seiner Intendanz am Schauspiel Hannover bewiesen, wie man eine Stadt gewinnt, ohne sich künstlerisch zu verbiegen. Ein Rückblick

von Dorte Lena Eilers

Das Theater ist ein flüchtiges Medium. Um es festzusetzen, bedarf es drastischer Mittel. Selbst die Staatsmacht ist mitunter machtlos. Die Polizeidirektion Niedersachsen verfolgt seit einigen Jahren eine Charmeoffensive in Sachen …

Foto: Katrin Ribbe

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Bauen und Spielen

Joachim Kümmritz rettete einst das Staatstheater in Schwerin – nun enden seine Intendanzen in Neubrandenburg/Neustrelitz und Rostock

von Gunnar Decker

Von Afrika lernen

Frank Heuel inszeniert mit „Brillante Saleté – Glänzender Dreck“ ein Rechercheprojekt über unkontrollierten Goldabbau in Burkina Faso

von Irma Dohn

Kolumne

Oceane Eleven

Einmal gestand ich ihm, dass es nur eine Sache gibt, die ich für größer halte als die Literatur, ich sagte: Ich wäre gerne Komponist. Bei mir ist es umgekehrt, gab …

Foto: privat

Look Out

Auftritt

Mainz: Ausstattungsapokalypse?

Staatstheater Mainz: „Ljod − Das Eis − Die Trilogie“ nach V. Sorokin, in einer Fassung von J.-Ch. Gockel, R. Reuter und B. Ritter. Regie J.-Ch. Gockel, Bühne J. Kurzweg, Kostüme D. Joisten

von Marcus Hladek

Vitte: Läuterungsinsel

Seebühne Hiddensee: „Robinson Crusoe“ nach dem Roman von Daniel Defoe. Regie Holger Teschke, Bühnenmalerei Jens Steinberg, Kostüme Katharina Schimmel

von Markus Metke

Stück

Magazin

Der Repression trotzen

Türkische Theatermacher überzeugen beim Heidelberger Stückemarkt mit politischen Stoffen – die neue Dramatik spiegelt die Brüchigkeit der Demokratie

von Elisabeth Maier

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Wie jetzt, neu?

Schreiben für eine offene Gesellschaft – Die Reihe „Gäste, Gäste – Neue deutsche Dramatik“ am Teatr Współczesny in Szczecin

von Dorte Lena Eilers

Unendlicher Spaß

Zusammenedition schlingensief: Chance 2000 – Die Partei der letzten Chance; Kunst und Gemüse, A. Hipler; Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir

von Thomas Irmer

Memorial

Günther Weisenborn: Memorial. Hg. von Carsten Ramm; Bist du ein Mensch, so bist du auch verletzlich. Hg. von Carsten Ramm, Verbrecher Verlag, Berlin 2019

von Erik Zielke

Gespräch