Im April 2007 reisten Antje Dietze und Günther Heeg auf Einladung der georgischen Theater- und Filmuniversität „Schota Rustaweli“ nach Georgien, um dort Vorträge zu halten und Theater, Land und Leute kennenzulernen: darunter auch Mariam Iaschwili, die an dieser Universität arbeitet. Gleichzeitig kamen sie nach Georgien, um Birgit Kuch sowie Nicolas Landru, der als Journalist und Redakteur bei der Onlinezeitschrift caucaz.com arbeitet, „im Feld“ zu besuchen. Mittlerweile hat sich die Gruppe in Leipzig wiedergefunden, um einem deutschen Publikum Eindrücke über das Theater in Georgien zu vermitteln – und über die Schwierigkeit dieses Unterfangens. Antje Dietze und Birgit Kuch sind Doktorandinnen, Günther Heeg Professor am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig. Gemeinsam arbeiten sie im Graduiertenkolleg „Bruchzonen der Globalisierung“. Mariam Iaschwili ist gegenwärtig als DAAD-Stipendiatin ebenfalls am Leipziger Institut zu Gast und schreibt an einer Dissertation über Heiner Müller.
Antje Dietze: Trotz der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation gibt es in Georgien eine Vielzahl und Vielfalt an Theatern, die sehr gut besucht werden. Offenbar hat Theater in Georgien eine wichtige gesellschaftliche Funktion – und darüber hinaus auch, wie es scheint, eine emotionale, denn das Publikum reagiert oft sehr gefühlsbetont und sentimental auf das Bühnengeschehen. Beides lässt sich für das deutsche Theater...