So übel ist die Liste nicht: Gustaf Gründgens, Karl-Heinz Stroux, Ulrich Brecht, Günther Beelitz, Volker Canaris, Anna Badora. Intendanten des Düsseldorfer Schauspielhauses, bisweilen mit einer Verweildauer von gut und gerne zehn Jahren. Amélie Niermeyer trat 2006 mit viel Elan an, stellte ein vorzügliches Ensemble auf, doch nach fünf Jahren hatte sie genug und wechselte als Professorin nach Salzburg. Es kam der Schwede Staffan Valdemar Holm. Der hatte gesundheitliche Probleme, wie sich herausstellte, aber auch gute Ideen und kühne Pläne; mit Falk Richter, Nurkan Erpulat und Nora Schlocker präsentierte er drei Hausregisseure mit je spezifischen Stärken. Der große Publikumsandrang blieb dennoch aus, die Politik machte Druck, das Experiment scheiterte, nach 15 Monaten gab Holm auf und hinterließ ein Defizit (es wird mit 1,6 Millionen Euro beziffert, aber Zahlen sind desto kryptischer, je länger man sie anschaut). Eine elfköpfige Intendantenfindungskommission zerstritt sich infolge von Indiskretionen: Jemand hatte die Reihe illustrer Kandidaten der Rheinischen Post anvertraut. Eine Posse? Ein Trauerspiel? Rheinischer Kapitalismus?
Es ist doch so: Der Düsseldorfer mit seiner sogenannten Frohnatur liebt das Theater, liebt die Schauspieler, große Namen, große Titel, aber keine „Konzeptkunst“. Seit Johannes Rau Joseph Beuys aus der Akademie schmiss, ist dies ein wiederkehrendes Motiv; kein Running Gag, sondern...