Zirkus aus dem Schmerz: Amsterdam von Maya Arad Yasur. Deutsch von Matthias Naumann. Regie Sapir Heller
Münchner Volkstheater. Deutschsprachige Erstaufführung 27. Januar 2019. Bühne und Kostüme Anna Van Leen, Dramaturgie Daphne Ebner, Live-Musik Kim Ramona Ranalter
Um zwei entfernte Pole sichtbar miteinander zu verbinden, die Vergangenheit mit der Gegenwart, die Schauspieler mit dem Publikum, eignet sich eine Brücke natürlich ganz hervorragend. Als Symbol lässt sie sich effektiv einsetzen, insbesondere für ein Stück, das nicht unbedingt nach einem ausufernden Bühnenbild verlangt, sondern Wert auf die Worte legt, vom Wert der Worte, ihrer Kraft, aber auch Flüchtigkeit erzählt. Gesagtes lässt sich ja leicht revidieren. Die Bühne ist die kleine im Volkstheater – dort hat Sapir Heller „Amsterdam“ von Maya Arad Yasur für die europäische Erstaufführung in Szene gesetzt.
Gemeinsam mit ihrer Bühnen- und Kostümbildnerin Anna van Leen kam Heller während der Konzeptionsphase auf diese Idee, eben die von einer Brücke. Was bei ihr noch weitere passende Assoziationen weckte: Klar, Amsterdam ist die Stadt der Grachten und Brücken, pars pro toto wäre der Ort damit präsent, „und es gibt diese Showbrücken bei Popkonzerten, von Beyoncé oder Helene Fischer, was zum Charakter der gesamten Inszenierung passt“. Ja, eine Show schwebte Sapir Heller nach dem Lesen des Stücks vor, ein eifriger Kampf um die Aufmerksamkeit der Zuhörer/Zuschauer, die wie potenzielle Produzenten vor der Bühne mit dem Stahlbogen sitzen. Von gleich drei Spielern bekommen sie einen Stoff gepitcht, eine Geschichte, die noch...
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