Warum? Diese Frage zeugt von Neugier. Von kritischem Bewusstsein. Und Haltung. Die Schauspielerin Maike Knirsch fragt nach Gründen. Warum wird genau dieser Text auf die Bühne gebracht? Was soll damit gezeigt werden? Warum kann man das nicht anders zeigen? Und vor allem: Warum steht man selbst auf der Bühne? „Ich will wissen, warum ich auf der Bühne bin“, sagt Knirsch, „das muss sich aus einer inhaltlichen Auseinandersetzung ergeben.“ Man kann auch auf der Bühne sein und nicht wissen, warum, intellektuell unbeseeltes Handwerk, aber das macht auf die Dauer zynisch. Und Knirsch möchte nicht zynisch werden. Deswegen plädiert sie dafür, dass das Ensemble in die Entscheidungen einbezogen wird. Sie möchte über Inhalte sprechen. Denn – siehe oben – alle Beteiligten müssen wissen, warum sie Theater machen. Es gibt ja auch ein Publikum, dem man etwas erzählt. Das versammelt sich an einem Ort, um einer Sache zu folgen – wie schon in der Antike, wo die Angelegenheiten der Polis besprochen wurden, bevor das Schauspiel losging. Theater ist gewissermaßen ein Ausnahmezustand, erzählt Knirsch. Und wofür spielt sie die gleiche Sache wieder und immer wieder? Für den Moment, wenn im Saal „die Luft zu flirren beginnt“.
Maike Knirsch, 1995 in Stendal geboren, ist das...