Stück
Zweikampf
Erschienen in: Theater der Zeit: Wovon lebt der Mensch? – Wolfgang Engler und Klaus Lederer (02/2018)
Assoziationen: Dramatik
Mit
Anton, dem Linken
Lydia, seiner Frau
Isa, ihrer Tochter
Georg, dem Rechten
Wolf, dem Nazipunk
Arbeiterchor
Blaskapelle
Die ganze Zeit sind alle Figuren, noch dazu Arbeiterchor und Blaskapelle, auf der Bühne. An den Wänden stehen Bierbänke, damit sich die Beteiligten setzen können, ohne sich zurückzuziehen. Jeder ist in jedem Moment sichtbar. Szenen schälen sich heraus und werden durch Nähe und Distanz zwischen Körpern, durch Licht und Schatten oder Musik fokussiert. Das Spiel wirkt fließend, wenn auch nicht ohne Unterlass. Es kann sich auch stauen und stocken. Einwürfe können einzelnen Sprechern oder einer Gruppe zugeordnet werden. Falls nicht, bleiben sie Einwürfe auf dem Papier. Am Anfang erklingen ein paar Takte Musik, ehe sie unversehens abbrechen. Alle stehen auf der Bühne und schauen ins Publikum. Anton setzt sich an einen Tisch, Georg an einen anderen. Ohne einen Blick füreinander schauen sie weiter geradeaus.
ANTON Wenn einer anders wird, als er ist, dann ist er gestorben für mich. Tot, sag ich, tot. Den kenn ich nicht mehr.
GEORG Ein Leben lang hab ich mit den Falschen gesungen. Sie singen so gern, weil sie sonst nichts mehr haben. Auch ich singe gern ihre alten Lieder, weil ein Lied nichts dafür kann, dass es...