Axel Kober: Auf die Deutsche Oper am Rhein bin ich schon während meiner Ausbildung aufmerksam geworden, vor allem durch meinen Lehrer Günther Wich, der dem Institut 17 Jahre lang als Generalmusikdirektor vorstand. Als ich später in Dortmund engagiert war, traf ich dort zeitweise mit Hans Wallat, dem damaligen GMD der Deutschen Oper am Rhein, zusammen und bin oft zu seinen Vorstellungen nach Düsseldorf gefahren. Ich hatte also schon früh eine Vorstellung von dem Haus und seinem künstlerischen Niveau. Dennoch verlief meine Berufung hierher etwas ungewöhnlich. Als mir Christoph Meyer anbot, mit ihm gemeinsam nach Düsseldorf zu gehen, blieb kaum Zeit, mich in einem Auswahlverfahren adäquat zu präsentieren. Das große Finale furioso des scheidenden Intendanten Tobias Richter bot keine terminliche Lücke für ein Vordirigat oder die Übernahme einer Vorstellung. So wurde entschieden, dass Vertreter der beiden Orchestervorstände zu Vorstellungen nach Leipzig und Mannheim kamen, um mich dort am Pult zu erleben. Es kam dann zu einer gemeinsamen Erklärung beider Gremien für mein Engagement, was sogar von den Stadtoberhäuptern als noch nie da gewesen vermerkt wurde. Natürlich gab es auch die Skepsis, wie ich das Amt übernehmen könne, ohne die Orchester zu kennen. Doch das Risiko lag ja auf beiden Seiten.

Ruth...