Jonas Knecht, Sie sind in St. Gallen geboren und aufgewachsen, haben fast zwanzig Jahre in Berlin gelebt, studiert und gearbeitet, jetzt sind Sie der neue Schauspieldirektor am Theater St. Gallen. Wie ist die Rückkehr nach St. Gallen? Ist das der Weg von der deutschen Metropole in die Schweizer Provinz?
Jonas Knecht: Es ist einerseits toll und andererseits merkwürdig. Berlin zu verlassen, ist nicht einfach, denn die Stadt ist mir sehr ans Herz gewachsen, ist meine Heimat geworden. Nun in die Stadt zurückzukehren, in der man groß geworden ist, ist sehr eigenartig. Man fühlt sich fremd und doch heimisch. Einige Dinge haben sich verändert, aber vieles ist auch unverändert geblieben. Und dann soll man plötzlich an dem Haus, an welchem man selbst das Theater überhaupt erst entdeckt hat, Theater machen. Es ist fast surreal. Aber es fühlt sich total richtig an, denn mich verbindet eine Geschichte mit dem Ort hier, er regt mich an und auch auf. Eigentlich die beste Voraussetzung, um genau hier Theater zu machen.
Die Spielzeit haben Sie mit „Hamlet“ eröffnet – und zwar in drei Varianten, als Schauspiel im Großen Haus, als Tanzstück in der Lokremise und als Jugendstück im Studio. Auf der Großen Bühne gibt das...