Der Deutsche Bühnenverein gab am Freitag bekannt, zusammen mit der Dr. Otto Kasten-Stiftung den diesjährigen Dr.Otto-Kasten Preis mit Schwerpunkt Erinnerungskultur & Politische Bildung an Ayşe Güvendiren und Yevgen Bondarskyy zu verleihen.

Üblicherweise wird nur ein:e junger Theatermacher:in mit dem Preis und dem Preisgeld von 5.000 Euro ausgezeichnet.

Die Jury bestehend aus der Intendant:innengruppe des Deutschen Bühnenvereins und den Stiftungsmitliedern der Dr.Otto Kasten-Stiftung fragten sich bei der Auswahl der Gewinner:innen: „Wie kann das Theater zum Ort der Erinnerung werden? Und wie zu einem zivilgesellschaftlichen Akteur der Demokratiearbeit?

Ayşe Güvendiren, geb. 1988 in Wien, überzeugte mit ihren dokumentarischen Arbeiten rund um Erinnerungsprozesse. Güvendiren beschäftigt sich mit dem Wem, dem Warum und dem Wie wenn es ums Erinnern geht. „Als wäre es gestern gewesen“ stellt zum Beispiel die Erinnerungen Angehöriger von Menschen, die ihr Leben aufgrund von rechter und auch staatlicher Gewalt verloren, in den Mittelpunkt.

Yevgen Bondarskyy, geb. 1989 in in Luhansk, Ukraine, beschäftigt sich mit Auseinandersetzung mit aktuellen Kriegstraumata ukrainischer Menschen in „Was tut mir weh … nicht mehr“ sowie geschichtlichen Fragen nach Verantwortung und Schuld in „Blut“ auseinander.