Die kleinsten Geschöpfe werden zu Boten großer Geschehnisse, etwa der Offenbarung vom Ende der Welt. Ob mit oder ohne abschließendes großes Gericht: Vermutlich geht dann schnell zu Ende, was gut und gern noch hätte andauern können (vor allem wollen). Man muss gar keine voreilige Volksbühnenanalogie bemühen, aber Schlussmachen ist vor allem eins: blöd. Herbert Fritsch ist ein Katastrophen-Miniaturisierer ersten Ranges. Das sieht man an der perfektionistisch vorangetriebenen Weltnachschöpfung namens „Pfusch“, wo zuerst einige verhuschte Geschöpfe mit Riesenschleifen in den Haaren aus dem Rohrnetz der ewigen Sehnsüchte hervorkrabbeln, verirrten Mäusen nicht unähnlich. Dann aber tanken sie Kraft, machen herrlichen Krach und geraten in einen zornig über sich selbst dauergrinsenden Schöpfungsrausch. Na ja, nicht ganz das Original, aber fast. Rechne also mit den heute noch Unscheinbaren, sie haben alle wirkliche Macht: die zukünftige. Der Praktikant von gestern ist der Chef von morgen, es wird garantiert hart. Herbert Fritsch ist alt genug – 66 Jahre – das alles zu wissen. Er lehnt sich auch nicht dagegen auf, er ist in seinen Inszenierungen der unauffällige Schriftführer jener Apokalypse, die wir nennen können, wie wir wollen: Am Ende jedenfalls sind wir weg, verschluckt vom Orkus der Zeit. Jemand wie Fritsch hat in solchen Momenten die...