Michael Simon
Licht kann sich in Bewegung setzen. Das bewegte Licht ist ein eigener Akteur zusammen mit der Wand, auf die der Schatten eines Menschen fällt.
Bühnenbilder haben sich in meiner Fantasie eigentlich immer bewegt. Was passiert, wenn ich auf einer Drehscheibe einen Körper von allen Seiten sehen kann? Das Bühnenbild wird zum aktiven Spielpartner, die Performenden müssen sich zu der Bewegung verhalten.
Alles ist eine Frage der Perspektive.
Wie blicke ich auf etwas? Von der Seite? Von oben oder unten? Wie schaue ich auf die Handlung? Erzähle ich etwas von innen oder von außen? Ich nehme im übertragenen Sinn ein umgedrehtes Fernglas, und die Dinge und Themen rücken in die Ferne. Dabei wird das Umfeld, der Kontext plötzlich wichtiger. Die Fantasie bekommt mehr Raum außerhalb der konkreten Arbeit an der Vorlage.
Was ist ein Raum? Wer definiert den Raum? Wie definiert sich der Raum? Was verlangt der Raum von mir? Wie gehe ich mit dem leeren schwarzen Raum um? Wie ist das Verhältnis zwischen Zuschauerraum und Bühne? Was gibt mir der Bühnenraum an essenziellen Informationen? Was macht das Theater aus, außer die Summe seiner einzelnen Elemente?
Wie erweitert sich der Bühnenraum mit Projektionen? Was macht eine Kamera auf der...