Die inhaltliche Vorbereitung und die körperliche Gestaltung
von Burghart Klaußner und Thomas Irmer
Erschienen in: backstage: KLAUSSNER (09/2019)
Aber der Fritz Bauer der Dokumentaraufnahmen, die man im Film sieht, fordert den direkten Vergleich.
Es gibt noch andere Aufnahmen, die nicht im Film zu sehen sind. Aus all dem lässt sich natürlich schon auf den ganzen Menschen schließen. Er ist so eigen, er ist so besonders, dass man sich natürlich fragt, was steckt dahinter, woher kommt das, warum benimmt sich jemand so? Fahren ihm seine seelischen Nöte dermaßen in den Körper? Nichts anderes ist das ja, die plötzlichen Wendungen und Zuckungen, dahinter ist ja auch viel Abwehrhaltung, Schutzhaltung und Angriffshaltung zugleich. Schutz und Angriff sind bei ihm eine ganz ununterscheidbare Körpersprache widersprüchlicher Art eingegangen. Das ist bei Bauer der inhaltliche Punkt, und es kann immer nur um inhaltliche Punkte gehen. Und sicher nicht um eine reine Imitation – Kabarett war mal. Das war mal ein ganz guter Einstieg, aber dann muss man inhaltlich werden.
Anverwandlung, aber keine Imitation. Bei Fritz Bauer ist es natürlich so, dass es eine große Person der Zeitgeschichte ist, die zu würdigen ist, und man insofern auch eine Reflexion dafür braucht beim Spielen.
Das finde ich auch. Ohne Kenntnis der Epoche muss so etwas verflachen.
Brecht und die Methode Breloer
Wie war es bei Brecht?...