Yoko Ono, Sie haben vor einem halben Jahrhundert Fluxus mit erfunden. Ihre Happenings und Live-Acts mit John Lennon sind legendär, Ihre Score-Events sind in die Nachkriegsgeschichte der Avantgarden eingegangen. Wie nehmen Sie die weltweite Verbreitung der Performance-Art wahr?
Nicht schlecht.
Das Grapefruit-Manuskript gilt als Ihr Hauptwerk. Es war wegweisend für Konzeptkünstler wie Sol LeWitt, Robert Rauschenberg oder George Brecht und George Maciunas. Erinnern Sie sich noch an den Anlass, es zu verfassen?
Ich hatte damals so viele Instructions gesammelt, dass ich sie in einem Buch zusammengefasst sehen wollte, bevor ich die Papiere verlieren oder sie vergessen würde.
Die in dem Buch versammelten Event-Scores und Instructions sind Handlungsanweisungen, Ideenskizzen für Performances, die im Grunde jeder durchführen könnte, so meint man. Noch heute inspirieren sie viele Künstler in den transdisziplinären Künsten. Wie ist es bei Ihnen, handeln Sie selbst noch immer danach?
Mich interessiert eher meine aktuelle Arbeit.
Heute werden Sie immer wieder von Museen und Theatern eingeladen. Mit Ihren hinreißenden Improvisationen, zuletzt in Hamburg zusammen mit Thurston Moore von Sonic Youth, überzeugen Sie das Publikum von der Kraft der Phantasie. Verraten Sie uns, wie Sie das machen?
Ich bin ich. Das ist alles.
Schaut man auf Ihr Lebenswerk, sieht man unfassbare...