von der pflicht zur kür
nachhaltigkeitsmanagement an der oper göteborg
von Annett Baumast
Erschienen in: Arbeitsbuch 2021: transformers – digitalität inklusion nachhaltigkeit (07/2021)
Assoziationen: Debatte Musiktheater Dossier: Klimawandel
Das Opernhaus in Göteborg (GöteborgsOperan) ist ein Pionier im Hinblick auf die Verankerung von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb. Seit Jahren werden Maßnahmen hinter den Kulissen umgesetzt, die in der Zertifizierung nach dem internationalen Standard ISO 14001 auch in der Kommunikation nach außen ihre Wirksamkeit entfalten. Mit der Inszenierung von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen bringt Stephen Langridge das Thema Nachhaltigkeit ganz konkret auf die Bühne, während hinter den Kulissen die Möglichkeiten einer ökologisch und sozial nachhaltigen Inszenierung ausgetestet werden.
Ouvertüre: Der neidvolle Blick Richtung Norden
Das Thema Nachhaltigkeit ist – unter anderem durch einen von der Fridays-for-Future-Bewegung ausgelösten gesellschaftlichen Diskurs zu Klimawandel und Klimaschutz – auch in Kultureinrichtungen angekommen. Seit 2019 interessieren sich neben anderen Kultureinrichtungen und Bühnenhäusern auch Opernhäuser im deutschsprachigen Raum vermehrt dafür, wie sie sich nachhaltiger ausrichten und ihre Abläufe ökologisch und sozial verträglicher organisieren können. Richtet man den Blick etwas weiter gen Norden, so wird klar, dass der deutschsprachige Raum jedoch – wieder einmal – in Sachen Nachhaltigkeitsmanagement deutlich hinterherhinkt. Denn so, wie die Opernhäuser in Oslo (ab 2008) und Kopenhagen (ab 2005) von Beginn an auf einen nachhaltigeren Betrieb ausgerichtet sind1, ist auch das Opernhaus in Göteborg – GöteborgsOperan...