Acht Figuren suchen das Lebensglück, inmitten unerschlossener Freiheit. Einige finden, dass schon in ihrem bisherigen Leben eigentlich nichts wirklich auf diese Glückserfüllung angelegt war. Jedenfalls nicht auf die ganz große Erfüllung. Es ist dieses Thema der Wehmut, das Fritz Kater in seinen Stücken immer wieder aufgreift. Thomas war mal ein Rockmusiker, der nach der Wende in Versicherungen machen musste, damit das eher Rocker-untypische Reihenhaus mit seinen Bauschäden wenigstens zur Hälfte abbezahlt werden konnte. Er träumt von einer Go-Kart-Bahn als etwas glamouröserer Existenz, näher an den alten Träumen. Ihm gegenüber, fast wie in einer sozialen Versuchsanordnung der ostdeutschen Nachwendeprovinz, sind da noch der frühere Parteiarbeiter Benjamin, der seit dem wohl eher versehentlich abgegebenen und einzigen Schuss im Herbst ’89 im Rollstuhl sitzt, und der aus dem Westen gekommene Pfarrer, der mit seiner etwas falsch wirkenden Freundlichkeit an den realen Nöten vorbeifremdelt.
2003 schrieb Fritz Kater das Stück „Sterne über Mansfeld“, und sein Alias Armin Petras inszenierte die Uraufführung in Leipzig. Vierzehn Jahre später können die „Sterne über Senftenberg“ angesichts der Übernahme von Figurenkonstellationen und Motiven als ein Remake bezeichnet werden – andere Zeit, anderer Ort. Es ist vom Staub der Kohle die Rede, um die Figuren glaubwürdig in die unmittelbare Landschaft...