Ihr Auftrag ist es, mit ihren Spielplänen „risikofreudige, unbequeme und unberechenbare Kunst mit unterhaltsamen und traditionellen Produktionen auszubalancieren“. Das sieht die Konzeption „Kunst 2020“ der badenwürttembergischen Kulturpolitik für die drei Landesbühnen vor. Kurz gesagt: Sie bringen anspruchsvolle Kultur in den ländlichen Raum. Erfolgreich, aber mit ganz unterschiedlichen ästhetischen Konzepten entwickeln die Intendanten Carsten Ramm in Bruchsal, Friedrich Schirmer in Esslingen und Thorsten Weckherlin in Tübingen die Profile ihrer Häuser, die im besten Sinn Wanderbühnen sind.
Grenzen setzen den Landestheatern die finanziellen Möglichkeiten. Siebzig Prozent der Etats finanziert nach dem gängigen Modell das Land, dreißig Prozent tragen die Kommunen. Nur die Bühne in Bruchsal bekommt etwas mehr von der Stadt. Für die vorbildlichen Projekte, die alle drei Landestheater mit ihren Kinder- und Jugendbühnen anstoßen, gibt es zwar zusätzliche Fördermittel, zum Beispiel von der Kulturstiftung des Bundes oder aus anderen Töpfen. Das hat allerdings einen Haken. „Wenn ein Projekt erfolgreich gestartet ist, läuft die Förderung schon bald wieder aus“, bedauert Marco Süß, Leiter der Jungen WLB in Esslingen, etwa mit Blick auf den Innovationsfonds des Landes Baden-Württemberg oder den Topf „Kulturelle Bildung im ländlichen Raum“. Deshalb sein Wunsch: „Das sollte ein Nachhaltigkeitsfonds werden.“ Denn Pläne haben die Theatermacher viele.
Die Landespolitik setzt...