Wie ist das Projekt entstanden? Wie habt ihr euch zusammengefunden?
Petra Szemacha: Das Preisgeld des Theaterpreises des Bundes, den 2019 das Puppentheater Magdeburg gewann, eröffnete uns die Möglichkeit, einem schon länger gehegten Wunsch nachzugehen. Unser Ensemble mit seinen individuellen Künstler:innen sollte stärker in den künstlerischen Entstehungsprozess involviert werden. Im normalen Betrieb stehen dem Team sonst fünf oder sechs Wochen Proben bis zur Premiere zur Verfügung. Hier sollten alle von Anfang an künstlerisch involviert sein, wenn möglich, in einem internationalen Projekt. Von Anfang an war auch klar, dass wir dafür eine offene Produktionsweise ermöglichen wollen – das ist etwas, das uns eher aus der Freien Szene bekannt ist.
Élise Vigneron: Ich hatte nie daran gedacht, mit einem deutschen Theater zusammenzuarbeiten, aber ich kannte Frank Bernhardt schon seit zehn Jahren. Als er mit diesem Auftrag zu mir kam, habe ich vorgeschlagen, mit Julika zu arbeiten. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, da wir beide an der ESNAM in Charleville-Mézières studiert haben und unsere künstlerische Praxis viele Ähnlichkeiten aufweist. Der Auftrag von Magdeburg gab uns die Gelegenheit, eine Ko-Inszenierung zu machen.
Julika Mayer: Das Projekt ist eine Begegnung auf mehreren Ebenen: Es ist ja eine deutsch-französische Begegnung zwischen Élise und mir sowie...