Bericht
Politische Diskurse im Elefantenkostüm
Als Produktionshaus für die Freie Szene definiert die Rampe in Stuttgart nach 40 Jahren ihre Schwerpunkte neu
von Elisabeth Maier
Assoziationen: Theaterkritiken Baden-Württemberg Freie Szene Bastian Sistig Ilona Schaal Theater Rampe
Erschienen am 12.12.2024
Reichtum ist für die Millionenerbin Marlene Engelhorn auch eine Geißel. Die Urururenkelin des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn verschenkt 25 Millionen ihres Erbens an Menschen, die es wirklich nötig haben. Was ihre Beweggründe sind, hat der Theaterregisseur Volker Lösch im Stück „Geld ist Klasse“ ergründet. Der Theaterabend öffnet Diskurse über die Verteilung von Besitz und gibt Einblicke in die Welt der Superreichen. In Kooperation mit dem Forum Freies Theater Düsseldorf und der Rosa-Luxemburg-Stiftung hat das Stuttgarter Theater Rampe die Produktion möglich gemacht.
Vom Autor:innentheater hat sich die Stuttgarter Bühne unter der Leitung von Ilona Schaal, Bastian Sistig und Lisa Tuyala zu einem Produktionshaus entwickelt. Das sehen manche Stuttgarter:innen kritisch, für die das Haus ein Ort war, an dem sich die neue Dramatik entfalten konnte. Den Kurs, den Autor:innenbegriff zu erweitern und mit Expert:innen zu arbeiten, verfolgt das Haus schon seit Jahren. Zugleich ließen die Intendantinnen Marie Bues und Martina Grohmann mit ihren Produktionen neuer Stücke und ihrer intensiven Arbeit mit Autor:innen bundesweit aufhorchen. Dieses Konzept setzen sie jetzt im Leitungsteam des Schauspielhaus Wien in der Porzellangasse fort.
In Zeiten, da die Kultur wegen knapper werdender finanzieller Mittel immer mehr um ihre Existenz kämpfen muss, setzt das neue Leitungskollektiv darauf, gesellschaftspolitisch relevante Produktionen...
Erschienen am 12.12.2024
