Theater der Zeit

Magazin

Nacktbaden ohne Adorno

Beim steirischen herbst wird viel neue Kunst gezeigt – die jedoch immer weniger den Anspruch hat, Neue Kunst zu sein

von Hermann Götz

Erschienen in: Theater der Zeit: Thomas Ostermeier und Thomas Oberender: Die Systemfrage – Stadttheater oder freies Arbeiten? Ein Streitgespräch (12/2013)

Dass Dramaturgen Adorno zitieren, ist schon lange aus der Mode gekommen. Unlängst hielt ich einen Programmtext in Händen und habe nirgends das Wort „Kulturindustrie“ gesehen. „Avantgarde“ ist sowieso eine Vokabel aus dem Begriffsinventar der Kunsthistorie. Doch Distinktionsmechanismen funktionieren auch ohne theoretischen Überbau. Niemand will Kommerz sein. Und weit und breit keine schlimmere Kritik als „Das haben wir schon mal gesehen“ – dachte ich.

Als der steirische herbst 1968 gegründet wurde, war er ein Avantgardefestival. Inzwischen nennt er sich Festival für Neue Kunst, zuletzt auch Festival für neue Kunst. Der kleine orthografische Unterschied ist übrigens entscheidend. Die „Avantgarde-Tradition“ wird in Graz mit dem Verweis darauf hochgehalten, dass man Produktionsund Brutstätte ist, ein Labor. Dort wird neue Kunst gemacht, die aber immer seltener den Anspruch stellt, Neue Kunst zu sein. Aber: Muss sie das?

2013 war der Anteil an Ko- und Eigenproduktionen im szenischen herbst-Programm tatsächlich besonders hoch, ästhetisch wurde das Neue noch nie so oft kleingeschrieben. Vielleicht hat das auch mit dem diesjährigen Motto zu tun: „Liaisons dangereuses: Alliancen, Mesalliancen und falsche Freunde“. Da kann man diverse Berührungsängste auch mal beiseitelassen. Zum Beispiel jene zu etablierten, gefälligen Ausdrucksformen. Dann wäre die nostalgische Ästhetik, mit der A Two Dogs Company und Kris...

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