Friedrich Engels aß gern Krabbensalat. Er mochte die Frauen, lebte in Manchester in wilder Bigamie mit zwei Schwestern, irischen Arbeitertöchtern, zusammen. Auf der einen Seite also die tolle Lebenslust, auf der anderen das große publizistische Talent, das er in die lebenslange Zusammenarbeit mit Karl Marx einbrachte. Der Trierer Journalist und der Barmer Fabrikantensohn hatten sich 1844 kennengelernt, Engels war damals 24 Jahre alt, Marx zwei Jahre älter. Den Anschauungsunterricht für seine politische Theorie genoss Engels in den Firmen des eigenen Vaters. „Die glühendsten Gläubigen“, so tönte der Baumwollfabrikant in schönster Bigotterie, „sind zugleich die erfolgreichsten Geschäftsleute.“ Die in Manchester ansässige Firma Ermen & Engels, in die der Junior 1842 als junger Kaufmann eintrat, gehörte sozusagen zur Engels Group. Das soziale Elend der Arbeiter (Kinder eingeschlossen) war hier vielleicht noch ausgeprägter als im heimischen Wuppertal. Der Generationskonflikt zwischen Vater und Sohn war der übliche; der Senior verstand sich als innovativ und wollte von den politischen Aktivitäten des Juniors nichts wissen. Der aber veränderte, zusammen mit seinem Freund und Partner Marx, die halbe Welt.
Das derzeitige Wuppertaler Theater liegt gleich hinterm Engels-Haus (am Engelsgarten). Es lag also mehr als nah, sich mit der Biografie des berühmtesten Sohns der Stadt auch einmal szenisch...