Ewald Palmetshofers Komödie über die Not dreier Mittdreißiger – Babsi, Jeani und Max – aus dem Jahr 2008 hat sich im Repertoire der Gegenwartsdramatik etabliert. Vermutlich, weil der Autor, nunmehr mit ganz anderen Themen und Stoffen, mittlerweile zu den wichtigsten deutschsprachigen Dramatikern gehört, ganz sicher aber auch, weil das Stück mit seiner „Stummelsprache“ aus unbeendeten Sätzen einen soziologischen Befund über die behütet Unbehausten vorstellt, der auch für die unmittelbare Gegenwart von Interesse ist.
Früher lebten die drei in einer WG, man war „ein bisschen links“ und schwelgte in jugendlicher Gruppendynamik samt erhoffter Beziehungsanbahnungen. Jetzt hat Jeani, kurz vor ihrer Hochzeit, ihre ehemaligen Mitbewohner Babsi und Max zu einer Art nostalgischem Junggesellinnenabschied in ein Berghotel eingeladen. Das ist die Konstellation für diese traurige Komödie der verschwundenen Jugend.
Andreas Kloos hat aus Palmetshofers Sprache, die das Alltägliche und Beziehungsbanale in bester österreichischer Manier in eine auftrumpfende Kunstbehauptung wendet, eine Sprechakt-Komödie geformt. Anika Kleinke, deren Jeani als Erste die Bühne betritt, legt sofort los und ergeht sich in Halbsätzen unter körperlichen Verrenkungen in Berichten über die einstige WG.
Auf der Bühne von Esther Bätschmann sind drei im Sicherheitsabstand aufgestellte Stühle samt Telefontischchen zu sehen, die in einem Gasthof mit Jagdambiente stehen könnten, wie...