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Veropern

Das Opernlibretto, als musikalisches Drama entstanden, hat sich seit dem 18. Jahrhundert als Ausdrucksform für Gefühle etabliert. Während das postdramatische Musiktheater auf bekannte Geschichten setzt, erlebt das narrative Musiktheater seit dem 21. Jahrhundert eine Renaissance.

von Tina Hartmann

Erschienen in: Theater der Zeit: Neues Musiktheater (10/2025)

Assoziationen: Musiktheater Dramatik Dossier: Neue Dramatik

Opernlibretti haben sich als dauerhafter erwiesen als manche ihrer Stoffvorlagen – wobei es auch Ausnahmen wie Dumas' 'La Dame aux camélias' gibt, die sowohl als Roman, Schauspiel als auch als Opernstoff (La Traviata) bis heute erfolgreich sind.
Opernlibretti haben sich als dauerhafter erwiesen als manche ihrer Stoffvorlagen – wobei es auch Ausnahmen wie Dumas' 'La Dame aux camélias' gibt, die sowohl als Roman, Schauspiel als auch als Opernstoff (La Traviata) bis heute erfolgreich sind.Foto: Titelblatt zu Giuseppe Verdi: La traviata, ca. 1855, Illustration: Leopoldo Ratti, Restaurierung: Adam Cuerden, Quelle: Harvard University Library, Public Domain/gemeinfrei.

Veropern klingt weniger schmeichelhaft als Vertonen, eher nach „herunterbrechen“. Tatsächlich entspricht „verkleinern“ sowohl dem Wortsinn Libretto (= italienisch: Text-Büchlein) als auch dem Entstehungsprozess. Kleiner an Umfang, umfasst das Libretto gegenüber seiner Stoffvorlage – verglichen mit einem Theaterstück, beispielsweise Friedrich Schillers – maximal ein Drittel, bei Romanen je nach Umfang ein Zehntel oder weniger des ursprünglichen Textes. Mit der Notwendigkeit extremer Verknappung ist das Libretto nach literarischen Vorlagen (Literaturoper) dabei nicht selten dem Vorwurf der ‚Verflachung‘ ausgesetzt. Stoffvorlagen bearbeiten die meisten Libretti der Operngeschichte, auch wenn erstere mitunter gegenüber den Opern heute kaum mehr gespielt werden, wie die Dramenvorlagen von ­Rigoletto (Victor Hugo, 1851) oder La Traviata (Alexandre Dumas d. J., 1853) von Francesco Maria Piave für Giuseppe Verdi. Neue Geschichten, sogenannte Originallibretti wie Hugo von Hofmannsthals Der Rosenkavalier (1911), sind in der Operngeschichte eher die Ausnahme. Der zentrale Vorteil einer Stoff­bearbeitung liegt darin, dass dem Publikum die Geschichte bereits bekannt ist und die Oper sich statt auf das „Was“ ganz auf das „Wie“ der Darstellung konzentrieren kann. Ab dem 20. Jahrhundert werden Opern zunehmend von Filmen inspiriert, wie Lost Highway von Elfriede Jelinek für Olga Neuwirth 2003. Filme kommen der Oper in vielerlei Hinsicht besser entgegen als Theaterstücke, da Film...

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