Eine dichterische Annäherung an die Theaterarbeit von Los Bárbaros. Als Kollektiv haben sie eine eigene Poetik der losen Zeitzusammenhänge und unruhigen Präsenz entwickelt, weit weg von den Zwängen der Realität, aber ohne aufzuhören, sie als Inspiration zu betrachten.
„Atlántida“, Text und Regie von Los Bárbaros am Matadero Madrid 2018Foto: Los Bárbaros
Ein Theaterstück hinterlässt ein Meer und einen Berg. Wenn wir das Meer sehen könnten, sähen wir den dazugehörenden Rhythmus, durchdringend, der weit über die Worte hinausgeht. Wenn wir den Berg sehen und in der Mitte durchschneiden könnten, sähen wir die Schichten und Sedimente, die das Stück in sich selbst hinterlassen hat. Die Dramatik als Meer denken und als Berg. Beim Denken an das dramatische Schreiben nicht nur an die Worte denken. Das Gleichgewicht zwischen Eindeutigkeit, Verwunderung, Weite und Dichte, Stein, Stütze suchen. Das Stück denken als alles, was innerhalb und außerhalb desselben passiert, in dem Moment, in dem es beginnt.
Vom Unbequemen her denken, dabei wissen, dass die Aktualität der Feind ist, dass es immer einen unvorhergesehenen Konflikt gibt. Wissen, dass alles voller Gespenster ist, mit ihnen sprechen. Dass man nie erzählt, was man schreibt. Ein einzelner Satz sei immer klarer, sagte Canetti, der folgende verunklare ihn schon wieder. Wissen, wie Erzählungen konstruiert sind, um sie wieder neu erzählen zu können. Die Einbildung ausweiten. Die Dinge zusammenbringen, dabei verschiedene Positionen respektieren und nicht den Konsens suchen. Zum Unmöglichen gehen. Das Licht suchen. Keine Angst vor dem Scheitern haben, weil das Scheitern dir Vater und Mutter ist. Der Blick sollte wie...