Wie so vieles, beginnt das im Jahr 2018 angestoßene Projekt aufgrund einer Verkettung von Umständen und Zufällen: Der Figurenspieler und Theatermacher Kurt Fröhlich gelangt an ein Haus in Herisau, das er zum Figurentheatermuseum umbaut. Die pragmatische Feststellung, dass solch ein Museum ohnedies über ein zugehöriges Depot oder Archiv verfügen müsse, ebnet der Idee den Weg, das sich im Umbruch befindende gegenwärtige Schweizer Figurentheater mittels Interviews abzubilden: Dokumentation und Wissensweitergabe sollen gewährleistet werden.
Angetrieben von der Frage, was mit Bühnenbildern, Requisiten, Fotos, Programmheften und anderen Materialien des Figurentheaters vergangener Jahrzehnte geschehen sein mag, wird kurzerhand ein Verein gegründet und um Gelder angesucht. Ziel ist es, eine Datenerhebung zum zeitgenössischen Figurentheater in der Schweiz ab den 1950er/1960er Jahren auf Grundlage von Interviews mit Protagonist*innen dieser Zeit zu veranlassen. Unter Beratung des SAPA (Swiss Archive of the Performing Arts) entsteht ein erster Handlungsleitfaden zur Erfassung dieses theaterpraktischen Wissens, zudem wird der künftige Datenaustausch zwischen dem Verein, dem SAPA und dessen Plattform der Darstellenden Künste der Schweiz angestrebt.1
Zusammen mit Urs Kaiser und Birk Weiberg vom SAPA wurden methodische Fragen hinsichtlich der Dokumentation von Aufführungen und Phänomenen des Figurentheaters diskutiert: Wie können Gruppen, Bühnen und Inszenierungen angemessen benannt und eingeordnet werden? Wie wird...