Schaubude Berlin
Erschienen in: Andere Räume – Die Freien Spielstätten in Berlin (04/2021)
Assoziationen: Berlin Puppen-, Figuren- & Objekttheater Schaubude Berlin
Die Schaubude Berlin hat sich seit ihrer Gründung 1993 zu einem wichtigen europäischen Standort für Figuren- und Objekttheater entwickelt. Inszenierungen aus dem In- und Ausland, Koproduktionen, Sonderreihen und Festivals spiegeln die wechselhafte Beziehung von Menschen und Dingen wider.
Das Gebäude in der Greifswalder Straße 81 – 84 wurde 1929 nach Plänen des Charlottenburger Architekten Ernst Schneckenberg als Karstadt-Kaufhaus erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Ab 1949 war erst das Kino Atlas hier zu Hause, zu DDR-Zeiten zog 1972 dann das Staatliche Puppentheater Berlin ein, das damals größte Ensemble-Puppentheater im deutschsprachigen Raum. Es wurde 1991, nach der sogenannten Wende, abgewickelt.
1993 bezog schließlich die neu gegründete, senatsgeförderte Schaubude Berlin die Räumlichkeiten, die zur Kulturprojekte Berlin GmbH gehört. Die Anfangsjahre des Theaters prägte Gerd Taube, unter dessen Leitung die freie Berliner Figuren- und Puppentheaterszene eine künstlerische Plattform fand und ein regelmäßiger Abendspielplan für Erwachsene etabliert wurde. Silvia Brendenal, die das Haus von 1997 bis 2015 leitete, öffnete die Schaubude dann künstlerisch stärker für die visuelle Bildsprache eines théâtre d’objets (Objekttheater). Sie begründete zahlreiche Festivals, darunter das „Theater der Dinge“ und das erste Figuren- und Objekttheater-Festival für die ganz Kleinen „Unter dem Tisch“.
Ab 2015 setzte Tim Sandweg als Künstlerischer Leiter die Tradition...