„Ist etwas passiert?“ „Nein.“ „Wann passiert etwas?“ „Weiß nicht.“ „Aber es muss doch endlich etwas passieren, damit etwas passiert.“ Fast so hat sich kürzlich ein Nachtgespräch der Belanglosigkeiten in der S-Bahn zwischen fünf jungen Menschen angehört. Genau so hört man es jetzt woanders – auf der Bühne des Kurtheaters Baden. Der Wiedererkennungseffekt ist groß, obgleich die Worte diesmal Figuren in den Mund gelegt sind, die ihr amerikanischer Schöpfer F. Scott Fitzgerald in den Roaring Twenties situiert hat: eine Zeit der Ausschweifungen und Dekadenz, des Individualismus und Egoismus.
Kommt uns das bekannt vor? Die Autorin Rebekka Kricheldorf jedenfalls haben die Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart derart interessiert, dass sie den 1925 erschienenen, nachmalig verfilmten Kultroman „Der große Gatsby“ für die Bühne bearbeitet hat und dabei – gerade in den Dialogen – der Vorlage treu geblieben ist. Kricheldorf hat Fitzgeralds Roman primär im Hinblick auf das Groteske befragt. Aberwitzig mutet tatsächlich an, welch einen verbalen Stuss Superreiche wie Tom und Daisy Buchanan (Diego Valsecchi und Nadine Schwitter) oder die charmante, aber eiskalt nur auf die betuchtesten Männer setzende Golfspielerin Jordan (Emilia Haag) absondern. Steht der Bugatti im Schatten, geht für diese ewig Gelangweilten die Welt unter. Ist der eine nicht in der...