Nein, es müsse nicht ewig der Iran sein – den Ana Zirner ohnehin nicht mehr bereisen darf, seit sie für ihr Diplomprojekt an der Essener Folkwang Universität der Künste mit Gleichaltrigen in Teheran und Isfahan gesprochen hat. Zirners Interviews mit iranischen Geschwisterpaaren kehrten auch in der szenischen Lesung „wo ist meine stimme“ wieder, mit der die 1983 geborene Regisseurin 2012 in der Münchner Theaterszene aufschlug. Und im April 2013 schickte sie sechs Männer in den Iran und nach Israel: um mit vorformulierten Fragen hier wie dort (Ex-)Soldaten und Reservisten zu kontaktieren: ehemals verbündete „brothers in arms“, die mit Attentaten und Bunkern aufgewachsen sind und heute im Kriegsfall aufeinander schießen müssten, obwohl sie viele Träume und Alltagssorgen miteinander und mit den – im Vergleich dazu wohlbehüteten – Ex-Zivildienstleistenden aus Deutschland teilen.
Die Suche nach dem, was vermeintlich fremde Themen und Menschen miteinander verbindet, interessiert Zirner, die vor der Theaterregie Islam- und Politikwissenschaften sowie Filmregie studiert hat und früh in internationalen Theaternetzwerken wie ITsINSTED und IETM organisiert war. In München landete sie sehr schnell im Leitungsteam des Pathos-Theaters, das sie gen Kammerspiele bald wieder verließ, wo sie derzeit für ein Jahr die persönliche Referentin des Intendanten ist. Leicht, sagt Zirner, die auf...