Welcher Bereich von Theater ist am wenigsten nachhaltig oder müsste am meisten beraten werden in dieser Angelegenheit von Nachhaltigkeit und Klimaschutz?
Nils Hilkenbach: Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da sich in den Klimabilanzen von Kultureinrichtungen große Unterschiede zeigen – je nach Hausgröße, Hauszustand, Lage, aber auch Formen der Produktion. Die Erfahrung, die wir mit unseren verschiedenen Programmen gemacht haben, zeigt, dass die sogenannten Scopes, also die Messbereiche für Emissionen stark variieren – je nachdem was gespielt und wie gespielt wird und wie so ein Haus überhaupt aufgestellt ist. Es gibt also nicht den einen Bereich, der per se der klimaschädlichste am Theater ist. Ein signifikanter Faktor für viele Theaterhäuser ist unumstritten die Mobilität, die An- und Abreise des Publikums, aber auch die Reisen von Ensembles, bei denen natürlich in Summe einiges zusammenkommt.
Doch auch das lässt sich nicht generalisieren – es gibt Theater, die gerade im großstädtischen Raum sehr zentral liegen, die eine tolle Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr haben, wo vielleicht sogar die Fahrkarte im Ticketpreis enthalten ist. In diesen Fällen kann Besucher:innen-Mobilität ein sehr marginaler Faktor im Hinblick auf Emissionen sein, während dann möglicherweise die technischen Anlagen oder das Bühnenbild ausschlaggebend für die Gesamtbilanz einer Produktion sind....