Am 21. Januar 2014 hat das Rektorat der Universität Leipzig ohne Vorankündigung Kürzungspläne bekannt gegeben, die mittelfristig das Ende des dortigen Instituts für Theaterwissenschaft bedeuten. Falls diese Entscheidung umgesetzt werden sollte, wäre das eine Katastrophe: nicht nur weil das Leipziger Institut das einzige theaterwissenschaftliche Institut auf dem Gebiet der neuen Bundesländer ist. Es dürfte sich auch auf das Fach insgesamt verheerend auswirken, das mit den vier Leipziger Stellen über 20 Prozent seiner Professuren überhaupt verlieren würde. Dabei ist die einzige Begründung für die angekündigte Schließung ein enormer Spardruck, unter dem das Leipziger Rektorat steht: Nach dem „Hochschulentwicklungsplan“ des sächsischen Wissenschaftsministeriums soll es bis zum Jahr 2020 knapp 200 von insgesamt 1042 Universitätsstellen abbauen.
Herr Heeg, die drohende Schließung Ihres Instituts ist das Ergebnis einer offensichtlich höchst widersinnigen Politik des Freistaats Sachsen – die schon damit beginnt, dass der Sparplan, dem das Leipziger Rektorat folgen soll, auf falschen Prognosen von 2010 beruht und nicht mit den stark steigenden Studentenzahlen in Leipzig und überall in Sachsen rechnet. Ist das, was Sie erleben, darum nur der Fall einer besonders fehlgeleiteten Landespolitik, oder sehen Sie darin etwas Symptomatisches für die derzeitige Bildungs- und Hochschulpolitik überhaupt?
Es ist auf jeden Fall ein Symptom. Man kann...