Arbeit. Brecht. Cinema.
von Thomas Irmer und René Pollesch
Erschienen in: René Pollesch – Arbeit. Brecht. Cinema. – Interviews und Gespräche (05/2024)
Assoziationen: Fabian Hinrichs Volksbühne Berlin
Für dieses Gespräch kurz vor dem Start als Intendant der Volksbühne war ein größerer Rückblick auf fast vierzig Jahre verabredet, als Teil eines Buchprojekts, das im Titel ein ABC seines Theaters behandeln würde, natürlich nicht in der alphabetischen Anordnung von Stichworten. Pollesch wollte dafür eine an Brechts „Das kleine Organon“ erinnernde Schrift seiner theaterästhetischen Positionen mit dem Titel „Das kleine Oregano“ schreiben. Teile dessen, was das hätte werden können, lassen sich vor allem in den Abschnitten des Gesprächs erahnen, in denen er die allmählich entstehende Entscheidung darlegt, warum keines seiner Stücke von anderen nachgespielt werden darf.
Das Gespräch fand Anfang August 2021 in Berlin statt.
Der Film-Kran für Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer, der – wie der Kameramann Jan Speckenbach sagt – so interessant wie ein aussterbendes Tier ist, weil heute alles mit Drohnen gemacht wird, wurde zu einem sensationellen Instrument dieser Inszenierung. Er erscheint als ein Symbol deiner viele Arbeiten durchziehenden Bezüge zu Kino und Filmtechnik.
Wir hatten in Wien einen deutsch-amerikanischen Techniker, der den Kran wie aus dem Effeff kannte. Der hat uns die ganzen zwei Wochen betreut – wie man mit dem Ding umgeht, was man damit machen kann. Der hatte bei vielen legendären Filmen...