Die Woyzeck-Welle in den Spielplänen hat nun den Ort erreicht, wo vor ziemlich genau 200 Jahren die historische Vorbildfigur Johann Christian Woyzeck öffentlich hingerichtet wurde. Für die sich häufenden Inszenierungen von Büchners Sozialdrama-Fragment wird unter anderem der Lehrplan für die Abiturstufe als Begründung vermutet. Mag so sein. Für einen Besuch des Schauspiel Leipzig dürften sich aber Deutschlehrer:innen nicht nur auf die Behandlung des Stoffs vorbereiten, sondern auch darauf, was zeitgenössisches Theater daraus macht. Vielleicht sogar zusammen mit Büchner-Experten. Denn in Enrico Lübbes Inszenierung gibt es einen älteren Woyzeck, eine schwangere Marie als späte Mutter, dazu eine als Todesbote und Wanderer erfundene Figur, ein nichtnaturalistisches Bühnenbild mit viel Video und eine Schlagzeugerin – alles in einem überzeugend durchdachten Konzept, das dem Lern- und Lehrziel mit einigen Hürden gewinnbringend sein kann. Das Stadtgeschichtliche Museum bietet dazu sogar vorstellungsnah Rundgänge in Leipzigs Innenstadt an, was im Prinzip sehr begrüßenswert ist – bis zu dem Punkt, wo man daran erinnern muss, dass „Woyzeck“ keine Dokufiction ist, sondern Dichtung. Also Sprache als Welt in ihrer mikrogenauen, in diesem Fall aber auch besonders bedeutungsoffenen Durchdringung.
Am Anfang tauchen Marie und Woyzeck aus Bühnennebel auf, sagen, sie müssen weg, aber Woyzeck hält das Messer zitternd schon in...
Erschienen am 2.5.2024
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