Von Beobachtungen zur bisherigen Geschichte der Berliner Volksbühne ausgehend, sehe ich einige allgemeine Kennzeichen, die Leitlinien für ihre Neugestaltung als einer subventionierten, nicht nur für Berlin künstlerisch und soziokulturell bedeutenden Institution für Darstellungen sein könnten oder sollten. Eine Gruppe von Theaterkünstlern (Schauspielern, Regisseuren, Bühnenbildnern usw.), die für eine gewisse Zeit zusammenarbeitet, oder eben das, was als ein Theaterensemble im weiten Sinn zu verstehen ist, wäre der Kern, gleichsam die Säule für alle Aktivitäten des Hauses. Sie sollte unbedingt offen, das heißt bereit, sein für die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, die ästhetisch different agieren, auf eine besondere, andere Spielweise zielen. So würde an die Haltung angeknüpft werden, die wohl entscheidend war für die soziokulturell und spezifisch ästhetisch-künstlerisch herausragenden Phasen der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz nach 1945 – die Jahre von 1969 bis 1976, als unter anderen die Regisseure Benno Besson, Manfred Karge, Matthias Langhoff und Fritz Marquardt hier arbeiteten, und die Zeit von 1992 bis 2017, als neben Castorf Marthaler, Schlingensief, Kresnik und andere inszenierten. Das würde, natürlich in anderer Weise, auch das widersprüchlich-produktive Zusammenwirken unterschiedlicher, höchst differenter ästhetischer Herangehens- und Gestaltungsweisen wieder aufgreifen, mit denen die Schaubühne am Halleschen Ufer von 1970 bis 1981 zum wohl bedeutendsten Theater Europas wurde. Ihr...