Die Botschaft verbreiten“ hat Pfarrer Ludwig Waldmüller, katholischer Dekan in Memmingen, mit dickem Filzstift auf ein Pappschild gekritzelt, welches er fröhlich in die Kamera hält. Das Foto hat er an das Landestheater Schwaben geschickt, das diesen und andere Beiträge auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht.
„Theater kann das“ heißt die kunterbunte Aktion, mit der die Bühne in den sozialen Medien und auf öffentlichen Plätzen auch während des Lockdowns auf sich aufmerksam macht. Mit Plakaten in Regenbogenfarben wirbt das Landestheater für die Kunst. „Gerade jetzt müssen wir als Theater sichtbar bleiben“, findet Kathrin Mädler, die Intendantin der bayerischen Landesbühne. Dass so viele Bürgerinnen und Bürger dem Aufruf gefolgt sind, sich mit Selfies für ihr Haus stark zu machen, zeigt der Chefin, „wie wichtig das Theater für die Gesellschaft ist“.
Nicht nur in der Stadt Memmingen im Allgäu, auch auf dem Land spielt die Bühne. „Wir tragen die Kultur in die Dörfer“, verweist Mädler auf den wichtigen Auftrag, den die 24 Landesbühnen in Deutschland haben. Doch gerade die Abstecherbühnen haben es in Zeiten der Corona-Pandemie schwer. Oft seien es kleinste Kulturvereine oder „einfach nur ein kulturbegeistertes Ehepaar“, die die Gastspiele des Landestheaters Schwaben organisieren. In jahrzehntealten Hallen oder an kleineren Spielorten im Hinterzimmer sei...