Ich bin ein Erbauer, ja, weil Kultur ein Recht und kein Privileg ist, weil Rechte von all denen erobert und verteidigt werden, die sie angehen oder angehen sollten.“ Stille. Starkes Atmen. Germain Meyer heißt der Mann, der an diesem Abend auf der Bühne des Théâtre de Carouge in Genf steht, um den Applaus des Publikums entgegenzunehmen – eines Publikums, das er mit seinen Utopien verführt hat. Dieser Vermittler und Artaud-Anhänger macht sich seit über 40 Jahren für das Theater im Kanton Jura in der Romandie stark, vor allem in Schulen und mit Jugendgruppen.
Als einer der Preisträger der Schweizer Theaterpreise, die im Rahmen der Eröffnung des Schweizer Theatertreffens verliehen wurden, erinnert Germain Meyer daran, dass das Theater sich in den Worten des Philosophen Denis Guénoun „niemals als einfaches szenisches Spiel, als Schillern im Blick“ verstehen sollte. Diese Auffassung schrieb sich vor einem ganz besonderen Hintergrund in die dritte Festivalausgabe Ende Mai in Genf ein: Der Kanton Genf hat angedroht, den Kulturetat zu kürzen.
Nach zwei Festivalausgaben im deutschschweizerischen Winterthur fand dieses Treffen auf frankofonem Boden statt, mobilisierte zu dem Anlass vier Institutionen (das Théâtre de Carouge, die Comédie de Genève, das Théâtre de Poche und das Théâtre Forum Meyrin) und...