Theater der Zeit

Von der gehockten in die hängende Position – das Hangover-Spiel

von Viola Schmidt

Erschienen in: Mit den Ohren sehen – Die Methode des gestischen Sprechens an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin (04/2019)

Abb. 3 Die gehockte Position
Abb. 3 Die gehockte PositionFoto: Philipp Kronenberg

Eine weitere Etappe auf dem Weg zum aufrechten Stand ist die gehockte Position. Wie in den anderen Übungen geht es auch hier darum, die Wirbelsäule aus dem Zentrum aufzurichten, um mit den anderen in einen körperlich offenen Kontakt zu treten. Die Verbindung zwischen Beinen und Zentrum ist in dieser Position am deutlichsten spürbar. Zunächst probieren wir in dieser Position unsere Beweglichkeit aus, indem wir unser Becken nach vorn, hinten und zu den Seiten bewegen. Die Stimme begleitet diese Bewegungen, indem wir mit uns selber sprechen oder uns gut zureden. Dann nehmen wir mit den Handflächen Kontakt zum Boden auf. Wir können über den Boden streichen, über die Handflächen Gewicht an den Boden abgeben, ihn untersuchen oder mit dem Boden sprechen. Die Bewegungen starten im Körperzentrum, bewegen es und nehmen die Stimme mit. Bleibt das Körperzentrum unbeteiligt oder wird es fest, dann ergibt sich ein anderes Klangbild. Der Körper bewegt die Stimme nicht, der Ausdruck bleibt flach oder wird zur Behauptung.

Im nächsten Übungsschritt richten wir den Oberkörper auf und signalisieren den Spielpartnern, dass wir etwas mit ihnen unternehmen wollen. Wir wenden uns ihnen zu und investieren in die gemeinsame Beziehung in der Hoffnung, dass sie auch investieren. Wir geben einen...

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