Die staatlichen Schauspielschulen im deutschsprachigen Raum
Frankfurt am Main
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Erschienen in: Lektionen 4: Schauspielen Ausbildung (12/2010)
Assoziationen: Schauspiel Hessen
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main
Ausbildungsbereich Schauspiel
Eschersheimer Landstraße 29 – 39
60322 Frankfurt
Im Studienverbund der Hessischen Theaterakademie:
www.hessische-theaterakademie.de
Leiter der Ausbildung: Prof. Marion Tiedtke (Ausbildungsdirektorin, Theorieunterricht und Projektbetreuung)
Wichtige Lehrer: Prof. Werner Wölbern (Rolle und Szene), Prof. Yurgen Schoora (Physiodrama), Isa Terwiesche (Sprechen) Prof. Udo Samel (Honorar- und Gastprofessor); Schauspieler und Regisseure der hessischen Theater als Gastdozenten: Constanze Becker, Friederike Bellstedt, Ulrich Cyran, Wilfried Elste, Stephanie Harrer, Thomas Huber, Anita Iselin, Karin Klein, Peter Kupke, Sascha Nathan, Uwe Zerwer; Birgit Minichmayr, Peter Jordan, Stephan Kimmig, Luk Perceval u. a.
Zulassungsvoraussetzungen:
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erfolgreiche Aufnahmeprüfung
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Abitur oder Nachweis einer besonderen künstlerischen Begabung in der Aufnahmeprüfung
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HNO-Attest
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BewerberInnen dürfen zu Beginn des 1. Fachsemester die Altersgrenze von 25 Jahren nicht überschritten haben
Aufnahmeprüfung: im Frühsommer des Jahres
Kontakt für Bewerbungsunterlagen und Fragen:
Studienberatung der HfMDK, Tel.: 069 154007330
|275|Kosten der Aufnahmeprüfung: 30 Euro
Anzahl der Studienplätze: 8 Studienplätze, davon 4 weiblich, 4 männlich
Studiendauer: 8 Semester
Studienabschluss: Diplom, ab 2011 ein achtsemestriger Bachelor
Studiengebühren: keine
Ästhetische Maxime der Ausbildung:
Das zeitgenössische Theater ist vielfältigen Struktur- und Paradigmenwechseln unterworfen. Die Ausbildung an der HfMDK möchte diesen Entwicklungen Rechnung tragen. Ziel ist es, eine kreative Schauspielerpersönlichkeit zu fördern, die klassische und moderne Techniken des Spiels beherrscht, über ästhetische Positionen und ihre eigene Zeitgenossenschaft in künstlerischer, historischer und gesellschaftlicher Hinsicht reflektieren kann, Verantwortung und Eigeninitiative als Solist und Ensemblespieler übernimmt und noch die Vermittlung ihrer Künstlerpersönlichkeit zu leisten vermag.
Im Kontext der anderen Darstellenden Künste wird sich die Ausbildung des Schauspielers zukünftig noch stärker mit der in Regie-, Tanz- und Musiktheater verbinden und zugleich mit den benachbarten Ausbildungsinstitutionen wie HfG/Video und Film, der Fachhochschule Dieburg/Hörbuch sowie der Dramaturgie an der Goethe-Universität und der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen durch gemeinsame Lehrangebote und Projekte verknüpft werden. Im Verbund der HTA wird die Praxisnähe durch Inszenierungen an den Hessischen Theatern und durch das Engagement von Schauspielern und Regisseuren als Lehrbeauftragte intensiviert. Die Leitbegriffe des zukünftigen Profils sind: hohe Qualität durch intensive, persönliche Betreuung, Praxisnähe durch die HTA, Vermittlung ans Theater durch die Zusammenarbeit mit Künstlern auf nationaler und internationaler Ebene, Qualitätssteigerung durch Interdisziplinarität.
Studienaufbau und Studienziele:
Das Lehrangebot umfasst sechs Grundsäulen der Ausbildung: Körper, Stimme, Theorie, Szene, Medien und Berufsvermittlung. Im Bewegungsunterricht setzen wir auf Körperbildung und Bewegungstechniken, die zu einem darstellenden Spiel befähigen, unter anderem mit den Fächern Feldenkrais, |276|Tai-Chi, Tanzimprovisation, Step- und Gesellschaftstanz, Akrobatik, Maske, Bühnenkampf in regelmäßigen Unterrichten und Workshops zu Pantomime, Lecoq oder Clown. Im Bereich der Stimmbildung und Textgestaltung bieten wir Gruppen- und Einzelunterrichte, die verschiedene Lehrmethoden vermitteln und durch Gesangsstunden ergänzt werden. Der Theorieunterricht beinhaltet Theatergeschichte, Inszenierungsanalyse, Lektürekurse und die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen, die Grundlage eines Theaterprojektes werden können. Um die neuen Medien in unsere Ausbildung zu integrieren, bieten wir Mikrofonsprechen beim Hessischen Rundfunk an und Acting for Camera in Workshops, ergänzt durch die Produktion von Kurzfilmen. Im Bereich Berufsvermittlung stehen Bühnenrecht, Produktionsmanagement und Agenturvermittlung mehr und mehr im Vordergrund. Der Szenen- und Rollenunterricht wird geprägt durch die Praxisnähe unserer Lehrer, die unterschiedlichste Theatererfahrungen mitbringen und selbst auf der Bühne stehen. Durch ein vielfältiges Ensemble von Rollenlehrern soll den Studierenden die Möglichkeit geboten werden, verschiedenste Herangehensweisen an Rollen und Figuren kennen zu lernen und eine eigene zu entwickeln. Die regelmäßigen Unterrichte werden durch Workshops mit renommierten Künstlern ergänzt und in Vorspielabenden, Eigenprojekten, Liederabenden sowie Inszenierungen der Ausbildungsstand präsentiert. Außerdem können Studierende nach dem dritten Semester in Absprache mit der Ausbildungsdirektion Drehtermine oder zeitlich begrenzte Theaterengagements annehmen.
Kooperationen:
Fachhochschule Dieburg, Goethe-Universität Frankfurt, Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Hessische Theaterhäuser