Internationale Kooperationen nicht nur zu organisieren, sondern auch deren Bedingungen zu erforschen und Erfahrungen auszuwerten, ist das Anliegen des von der Robert Bosch Stiftung und dem Internationalen Theaterinstitut (ITI) geförderten Programms „Szenenwechsel“. Die länderübergreifende Theaterzusammenarbeit soll nicht auf prestigeträchtige Koproduktionen des großen Festivalmarkts beschränkt bleiben, sie soll sich in Theaterbereiche erweitern, wo man andere Wege geht und dafür auch Unterstützung benötigt. Das Programm steht für eine Offenheit, die nicht gleich auf den Markt zielt, sondern eher die spezifischen Voraussetzungen und Interessen der jeweiligen Theatermacher als Grundlage wahrt – und die gewiss auch andere Erfahrungen in der Zusammenarbeit generiert. 2012 wurden erstmals Projekte im Bereich des freien Theaters durch diesen Fond ermöglicht. 15 Arbeiten aus den Förderrunden 2015 und 2016 wurden nun beim Symposium „Change of Scene. Reframing Cooperation“ im Berliner Kunstquartier Bethanien, Sitz des ITI Deutschland, workshopartig vorgestellt.
Als Prinzip gilt, dass eine deutsche Theatergruppe mit einem Partner in Osteuropa, dem angestammten Förderraum der Bosch-Stiftung, ein Projekt entwickelt. Vier Arbeiten fanden außerdem in Ägypten und Algerien statt. Diese Erweiterung wurde in einem Podiumsgespräch zwischen der ägyptischen Kulturmanagerin Basma El Husseiny und der polnischen Kuratorin (u. a. bei der Biennale Venedig) Anda Rottenberg ausgesprochen positiv bewertet. Denn in der zensurartigen Kontrolle...