Die SED hatte eine Partnerschaft mit der DKP, die wenig Möglichkeiten hatte, sich vielseitig zu zeigen. Da gab es ein Abkommen, dass die DDR mit kulturellen Aktivitäten da unterstützen würde. Unter anderem hatte man das Theater der Jungen Welt ausgewählt. Das TdJW war bekannt dafür, sehr flexibel zu arbeiten, und es durfte auch keinen großen Aufwand machen. Vieles fand in Turnhallen oder kulturellen Bürgerzentren oder manchmal sogar in kleinen Theatern statt. Die Aufführungen zeichneten sich durch ein anspruchsvolles künstlerisches Niveau aus und wurden auch mit viel Beifall gut aufgenommen. Es waren nicht nur Besuche von DKP-Angehörigen, sondern es gab auch andere Gäste. Es kamen viele, denn für Kinder gab es in der BRD ja nur wenig – vor allem fast keine Kinder- und Jugendtheater. Da waren die immer erstaunt, dass der Osten so etwas Professionelles zu bieten hat. Abends gab es oft beim Bier interessante politische Gespräche mit westdeutschen Bürgern über das damalige Ost-West-Verhältnis Vom TdJW ist nie jemand drüben geblieben. Das stimmt. Das hängt auch damit zusammen, inwieweit vom Direktor ausgehend im Kollektiv ein gewisser Zusammenhalt da war. Und da wusste man beim Theater der Jungen Welt Leipzig, da ist das gut. Es fuhren immer nur kleine Gruppen und...