Herr Kosminski, wie verlief Ihre Theatersozialisation – was war für Sie prägend?
Natürlich bin ich eins von Peymanns Kindern und nach Stuttgart ins Theater gepilgert. Das war die Zeit – ich war 17 –, in der er die Stimme gegen Ministerpräsident Filbinger war. Das war aufregend, man hatte das Gefühl, dass er wirklich Paroli bietet. Ich habe neulich das Programm zu „Faust I und II“ wiederentdeckt (zieht eine Fünf-Bände-Kassette mit 660 Seiten aus dem Regal): Das waren ja noch Wahnsinns-Programmbücher damals! Natürlich war ich auch mal in der Tonne Reutlingen oder im Zimmertheater Tübingen. Aber die große Prägung war Stuttgart.
Wie kam’s zum Sprung in die USA, ans Lee Strasberg Institute, ans William Esper Studio?
Ich habe eine Schauspielausbildung, war Schauspieler, habe Theater gespielt, nie fest im Ensemble, sondern frei, habe Fernsehen gemacht, auch ein paar ganz schöne Filme – und hatte dann eine persönliche Krise, weil ich eigentlich immer Regie studieren wollte. Dann habe ich das Buch „Lee Strasberg. Das Schauspielerseminar“ gelesen. Seine Methode hat mir eingeleuchtet. Am Strasberg Institute kann man auch Regie studieren, und so habe ich mich beworben.
Was haben Sie vom Method Acting für sich mitgenommen?
Lee Strasberg wird immer reduziert auf emotional...