„Du lebst in diesem Technohouse ...“ – „Leben hier auch Indianer!?“ – „Nein. NEIN!“ – Oder doch. Vielmehr bald. Denn wer die Broschüre der Initiative Haus der Statistik aufschlägt, sieht ihn wieder auf dem leer stehenden Bürokomplex am Berliner Alexanderplatz thronen: 2011 hatte der französische Künstler Cyprien Gaillard den rot-weiß-blauen Indianerkopf, Logo des US-Baseballteams Cleveland Indians, anlässlich der Kunstausstellung „Based in Berlin“ auf dem Haus der Statistik installiert. Ein halbes Jahr grinste er von dort oben herab, Symbol einer geschichtsblinden Disneysierung einstmals Vertriebener zu Zwecken des Marketings. Für Gaillard hatte der Indianer jedoch auch eine zweite Funktion. Als es der einstigen Stahlstadt Cleveland ökonomisch schlechter ging, kehrten viele Nachfahren amerikanischer Ureinwohner zurück. „Der Neon-Indianer“, sagte Gaillard damals der BZ, „zeigt, dass Städte sich immer verändern. Nach dem Motto: Wer zuletzt lacht …“
Die Initiative Haus der Statistik jedenfalls ist derzeit einer der Gewinner des Wandels. Nach jahrelangem Ringen um die Immobilie, die ursprünglich an einen Investor gehen sollte, soll nun in Kooperation zwischen Initiative, Stadtverwaltung und landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften ein Areal für Kultur, Soziales, Bildung und integriertes Wohnen entstehen. Dass das diesjährige Performing Arts Festival (PAF), Berlins größte Plattform der freien Szene, an ebendiesem Ort sein Festivalzentrum aufschlug, war insofern...