Obschon das Junge Ensemble Stuttgart (JES) als eines der jüngsten Kommunaltheater in der Bundesrepublik erst im Mai 2004 nach zwei Jahren Vorbereitung seinen Spielbetrieb aufnahm, hat es sich überraschend schnell innerhalb der Szene profilieren können. Ein Grund hierfür war, dass die Gründungsintendantin Brigitte Dethier, die bis heute das JES leitet, viele Erfahrungen aus dem Kinder- und Jugendtheaterbereich mit einbringen konnte. Zusammen mit ihrem Team entwickelte sie für Stuttgart ein sich gegenseitig ergänzendes und durchlässiges Dreisäulenmodell, das das professionelle Theaterangebot mit theaterpädagogischen Projekten verbindet und international vernetzt.
Welche hohe Bedeutung die Theaterpädagogik hat, die nicht nur Kinder und Jugendliche zum Spielen bringt, sondern ebenso das Theater der Generationen wie auch Seniorentheater etabliert, verdeutlichen Zahlen aus der Spielzeit 2013/14: Von den 462 Vorstellungen, die es in dieser Jubiläumsspielzeit gab, waren 50 Spielclub-Vorstellungen, die fest im Spielplan verankert waren. In diesen Produktionen vermittelt sich ein hoher künstlerischer Anspruch. Auch soziale Projekte, wie die Arbeit mit jungen Menschen mit migrantischem Hintergrund, werden durch ästhetische Formungsprozesse bestimmt, wenn sie sich auch dabei der Mittel einer performativen Theaterpädagogik bedienen. Die fünfköpfige Abteilung, eine der größten in der Bundesrepublik, bietet darüber hinaus viele Workshops für junge Menschen und Lehrer an, ebenso Ferienkurse und selbstverständlich Vor- und Nachbereitungen...