Es kommt Bewegung in die darstellenden Künste. Motoren der Veränderung könnten Zirkusartisten sein, die nicht mehr nur gekonnt Objekte in der Luft halten, den eigenen Körper in Rotationen versetzen oder Pyramiden aus Leibern bauen, sondern sich mithilfe ihrer Techniken zu Geschichtenerzählern entwickeln. In Kanada und Frankreich ist der Nouveau Cirque seit mehr als zwei Jahrzehnten etabliert. In Skandinavien ist er auch schon länger bekannt, wie das Unternehmen Cirkus Cirkör mit einer Bandbreite aus Spielbetrieb, Zirkus-Akademie und Akrobatikunterricht für Kinder belegt. Die deutsche Szene ist noch nicht ganz so weit. „Unter Zirkus versteht das hiesige Publikum meist noch Varieté oder den klassischen Familienzirkus“, fasst Anke Politz, Leiterin des Berliner Chamäleon Theater, das Problem zusammen. Um das zu ändern, haben sich verschiedene Initiativen gegründet: Der Kölner Stammtisch Neuer Zirkus bereits 2010, der Berliner Stammtisch 2012 und auch in München, Hamburg und Potsdam fanden regionale Netzwerktreffen statt. Ziel ist, den Neuen Zirkus als gleichberechtigte Kunstform zu etablieren, die Öffnung, die vom Zirkus ausgeht, auch in die benachbarten Gattungen zu tragen, und, na klar, auch bei der Vergabe von Fördergeldern berücksichtigt zu werden.
Es gibt sogar ein Manifest für den Neuen Zirkus. Vorgestellt wurde es am 31. Januar auf der Konferenz „Contemporary Circus in...