Der schottische Naturphilosoph John Muir war überzeugt: „Die Kraft der Phantasie macht uns unbegrenzt.“ Ein Credo, das das Internationale Figurentheaterfestival Baden-Württemberg Imaginale im Namen hat. Bei der Imaginale 2018, die vom 18. bis 28. Januar stattfand, trug das Reich der Phantasie aber auch zusätzlich das Motto „Zwischenwelten“. Das Festival lade ein „zu theatralen Erkundungen des flirrenden Bereichs zwischen Leben und Tod, Traum und Wachen, in die Klüfte und Untiefen des Imaginären und Halluzinatorischen“, formulierte das Kuratorenteam Katja Spiess, Intendantin des Stuttgarter Zentrums für Figurentheater FITZ!, Ulrike Stöck, Leiterin des Jungen Nationaltheaters Mannheim, sowie Sören Gerhold, ebendort Chef der Alten Feuerwache. Und die Gastspiele von 28 Ensembles und Solisten aus elf Nationen spannten diesen roten Faden in großer Bandbreite, von klassischem Figurenspiel – das Puppentheater Halle setzte etwa Gabriel García Márquez' Roman „Die Liebe in Zeiten der Cholera“ werkgetreu schauspielerisch um – bis zu experimentellen, gattungsübergreifenden Formaten. Dazu gehörten das Performance-Programm „Stau“ oder die Installation „Living Room“, die mit neuen Kontexten überraschten.
Möglichkeitswelten ausloten sollte das Festival – und das tat es auch, mal magisch, mal düster, mal ironisch und fröhlich, stets voller Leidenschaft. In heftige Abgründe wurde geblickt, Dystopien nachgespürt, aber auch realen Zukunftsvisionen in Zeiten der Industrie 4.0, in...